Der Holunder hat seit Menschengedenken eine starke Symbolkraft. Vor ihm lüpft man den Hut, so ehrenwert ist er.
Bei den Kelten galt der Holunder als heiliger Baum, da er die Unendlichkeit des Lebens verkörperte. Germanische Stämme begruben ihre Toten unter einem Hollerbusch. Der Name leitet sich weiter von „Holda“ der Muttergöttin in der germanischen Mythologie ab, was so viel bedeutet wie „die Strahlende“.
Das Wort „Holunder“ stammt vom althochdeutschen Wort „Holuntar“ (Holun = heilig, gnädig) ab. „Tar“ kommt von Baum oder Strauch. Der lateinische Name Sambucus geht auf das Wort „Sambuche“ zurück, ein altgriechisches Harfeninstrument, das aus Holunderholz gefertigt wurde.
Heilkunde
Schon im Mittelalter war die Heilwirkung des Holunders bekannt. Der Saft aus den Beeren schützt, heiß getrunken vor Erkältungskrankheiten. Die grünen Pflanzenteile wie der Stängel oder auch die Kerne sollten nicht verzehrt werden, da sie den Stoff Sambunigrin enthalten, der zu Erbrechen führen kann. Das Gift wird erst durch Erhitzen zerstört. Weiter wird der Holunder bei Nieren- und Blasenleiden, sowie zur Stärkung von Herz und Kreislauf eingesetzt.
Die Blätter fanden in der volkstümlichen Kunde Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen. Das aus Kaltpressung der Samen gewonnene Holunderöl kommt nicht nur in der naturheilkundlichen Medizin zum Einsatz.
Getrocknete Blüten als Teeaufguss wirken schweißtreibend und lindern festsitzenden Husten.
Marienkäferlarve
Der Holunder zieht oft Schädlinge wie Läuse an und ist damit ebenso ein symbiotischer Lebensraum für Marienkäfer. Im Juni kann man viele Marienkäferlarven an den Blättern entdecken.
Kulinarisches
Vielen ist der Holunder mit seinen weißen Blüten bekannt. Aber auch mit lilanen Blüten ist der Holunder ein Fest für alle Sinne. Weit verströmen die zarten Blüten ihren Duft. Bei der Blütensirupherstellung färben lilane Blüten den Sirup leicht violett und bieten somit einen Hollersirup auch für´s Auge.
Holunderblütenrezepte
Die Beeren können zu Schnaps, Likör, Muß und Konfitüre oder Hollerküchlein weiterverarbeitet werden. Aus den Blüten lassen sich der beliebte Sirup und der Hollertee herstellen.
Die Holunderbeeren wurden früher gerne zum Färben von Haaren und Leder eingesetzt.